Mich haben wieder unglaublich viele Nachrichten von Frauen erreicht, die sich für die neue Soulfood Runde beworben haben. In diesen Nachrichten erzählen alle von ihrer Leidensgeschichte bezüglich ihres Körpers und dem Essen.
Manche Bewerberinnen sind noch sehr jung und glauben immer noch, dass es ihnen besser gehen wird, wenn sie erstmal ihren Traumkörper erreicht haben. Andere sind schon älter und leiden teilweise bereits seit über 20 Jahren. Die Mehrheit leidet seit einigen Jahren an dem ganzen Kampf und versucht immer noch über den gleichen Weg Frieden und Erfüllung zu finden.
Immer und immer wieder.
Hat mich mein Traumkörper glücklich gemacht?
Wenn du meinen Weg verfolgt hast, dann weißt du, dass ich selber 13 Jahre lang diesen Kampf geführt habe und hätte ich mich nicht für einen anderen Weg entschieden und herausgefunden, wie ich ihn auch wirklich gehen kann, dann wäre ich zu 100% noch immer nicht weiter. Aber zum Glück halfen mir meine Erkenntnisse und Erfahrungen dabei mein Leben komplett zu verändern. Und ich weiß genau, dass du das auch schaffen kannst, wenn du mir vertraust, dich von mir etwas führen lässt und tatsächlich in die Umsetzung dessen gehst, was ich dir beibringe.
Das Schlimme ist, dass viele ihr ganzes Leben unter diesem inneren Kampf leiden. Ein Kampf, der nicht zu gewinnen scheint. Sie fühlen sich unwohl in ihrer Haut und versuchen diesen Zustand durch Reglementierungen in ihrem Essverhalten oder durch Sportprogramme zu verändern. Die meisten weichen nie von dem Gedanken ab, dass es ihnen besser gehen würde, wenn sie doch nur ihren Traumkörper bekommen würden. Sie glauben, dass der momentane Zustand sie daran hindert, wirklich zufrieden zu sein. Also folgen verschiedenste Diäten und Sport und doch findet die Unzufriedenheit nie ein Ende.
Ich will dir jetzt nochmal etwas ganz ausdrücklich sagen: Selbst wenn du deinen absoluten Traumkörper erreichen würdest, würdest du nie zufrieden mit dir sein. Ich spreche natürlich auch hier nicht nur aus eigener Erfahrung, sondern auch von den Erfahrungen vieler Menschen, mit denen ich bereits gearbeitet habe. Der Grund dafür ist, dass die Ursache ganz woanders liegt, als in der Unzufriedenheit mit deinem Körper und genau über diese Ursache will ich heute nochmal etwas mehr Bewusstsein schaffen.
Wieso wir nicht einfach natürlich schlank sein können
Ein natürlich schlanker Mensch isst, wenn er Hunger hat und hört auf zu essen wenn er satt ist. Wenn du aus einem anderen Grund als körperlichem Hunger isst, spricht man von emotionalem Essen. Wenn du dich einfach daran halten würdest, zu essen, wenn du hungrig bist und aufzuhören wenn du satt bist, hättest du dein absolutes Wunschgewicht und könntest es auch ohne Probleme halten. Dass es nicht so einfach ist, wissen wir alle! Der Grund hierfür liegt aber nicht daran, dass du nicht genug Disziplin hast, sondern, dass du den eigentlichen Grund nicht bearbeitest, wieso du emotional isst.
Also wie der Name „emotionales Essen“ schon ausdrückt, geht es hier um Emotionen. Emotionen, die du unterbewusst mit Essen verdrängen möchtest. Emotionen deren „Dasein“ du unterbinden möchtest und nicht akzeptierst. Entweder, weil dir gesagt wurde, dass du gewisse Emotionen nicht fühlen darfst, oder aber weil sie zu schmerzhaft sind, oder vielleicht auch beides. Auch wenn du an dieser Stelle nun denkst, dass es gar nicht auf dich zutrifft, lass dir nochmal gesagt sein, dass du kein angespanntes Verhältnis zu dir und deinem Körper hättest, wenn du nicht emotional essen würdest!
Also wende das ganze nicht direkt von dir ab, sondern lass dich einfach mal auf eine neue Perspektive ein. Es ist eine völlig neue Denkweise, auf die du dich einlassen musst, wenn du diesen inneren Kampf wirklich beenden möchtest. Es hat einen Grund, wieso du mit deinen bisherigen Versuchen dein Ziel noch nicht erreicht hast. Meist liegt der Ursprung dieses Kampfes in unserer frühen Vergangenheit. Ob es angespannte Familienverhältnisse waren, irgendein Ereignis, mit dem wir nur schwer klar kamen oder eine Situation, in der wir uns befunden haben. Fast immer ist dieser Kampf aus einer Situation entstanden, die für uns schwer auszuhalten war. Es handelt sich bei dem ganzen Thema mit unserem Körper und dem Essen in den allermeisten Fällen also um eine Problemverlagerung.
Soll ich dir mal meine Geschichte zeigen?
Um es euch etwas begreiflicher zu machen, mache ich das ganze mal anhand meiner persönlichen Geschichte deutlich. Mein angespanntes Verhältnis zum Essen begann schon sehr früh. Meine Kindheit sah nicht aus wie die klassische Bilderbuchkindheit, sondern war geprägt von schwierigen Familienverhältnissen. Es gab viel Ärger bei uns Zuhause. Ich habe schon mit 10 Jahren begonnen, mir Gedanken über meine Figur zu machen und mit den ersten Diäten angefangen. Meine Eltern haben sich dann getrennt, als ich 13 war und da begann ich das erste Mal nichts mehr zu essen. Also wie ihr seht, dieses Problem kann in verschiedene Richtungen ausschlagen. Es kann ausschlagen in emotionales Essen, die Verweigerung von Essen, sehr kontrolliertes Essen oder auch eine Mischung aus allem. Bei allen Themen geht es aber darum, eine Kontrolle zu erlangen, die man sonst bei dem eigentlichen Problem nicht hat. Auch Aufmerksamkeit spielt hier eine große Rolle. Sobald du beginnst, dich mit deinem Körper oder dem Essen zu beschäftigen, verlagert sich dein eigentliches Problem immer mehr in den Hintergrund. Du erhältst Kontrolle über eine Situation, die es vorher nicht gab. Wo du vorher an einem absoluten Kontrollverlust gelitten hast, hast du plötzlich die alleinige Kontrolle über deine Situation. Außerdem wirst du durch das Thema wahrscheinlich Aufmerksamkeit bekommen.
Das angespannte Verhältnis zum Essen ist also im Grunde ein Schutzmechanismus, um aus einem Ohnmachtsgefühl heraus zu kommen. In meinem Fall war ich einer tiefen, für mich psychischen Gewalt ausgeliefert, mit der ich einfach nicht zurecht kam und so begann ich gegen mich selber zu kämpfen. Eine Kontrolle über mich selber zu erlangen, die mich von meinem eigentlichen Schmerz ablenkte. Ich konnte Einfluss nehmen. Etwas was mir sonst fehlte. Kontrolle. Und dann ging es richtig los. Ich sprang von einer Essstörung in die Nächste und war wie besessen von dem Gedanken schlank zu sein. Das ganze ging dann 13 Jahre so und endete die letzten 5 Jahre in einem Sportwahn. Und doch ging es, egal bei welcher Essstörung, darum, mich nicht zu fühlen. Eine Stärke aufzubauen, die es nie gab, denn sie bestand nur aus Leid und Angst. Und doch hat sie mir den Halt gegeben, den ich benötigte. Ich habe mir selber so viel Schmerz zugefügt, der ohne mich nie existiert hätte, weil ich ihn selber erschaffen habe. Ich habe mich einer Sache verpflichtet, die es ohne mich nie gegeben hätte. Ich war mal dicker, mal dünner, mal mager, mal komplett durchtrainiert und dabei schien dieser Zustand völlig uninteressant für mich gewesen zu sein, denn ich fühlte mich immer unwohl und ich befand mich in einem nie enden wollenden Krieg mit mir selber.
Was ist mit dir?
Vielleicht fühlst du dich jetzt angesprochen und hast selber schon eine Situation herauskristallisiert, in der es schien, dass du in dieser genannten Ohnmachtssituation warst. Es kann aber auch sein, dass du sagst, dass es so eine Situation nicht gab. Oft schleicht sich das Thema eher nach und nach ein und du versuchst es mit aller Gewalt zu verdrängen. Und wie einfach ist es dann darüber nachzudenken, wie viele Kalorien ein Apfel hat, anstatt welche Gefühle in dir verborgen sind? Ein Kontrollverlust kann in sehr vielen Bereichen in unserem Leben statt finden. Wenn du in deinem Job nicht die Anerkennung erhältst, die du dir wünscht. Wenn dein Partner sich von dir entfernt und du nicht weißt, wieso. Wenn ein Familienmitglied krank wird und unendlich viele andere Situationen. Und irgendwann, wenn wir bereit dafür sind, erkennen wir den verzweifelten Versuch über das Thema Körper und Essen in uns so viel zu verdrängen, um uns selbst nicht fühlen zu müssen. Es kann übrigens auch sein, dass all diese Verdrängungen schon sehr früh begonnen haben und heute eigentlich gar keine Rolle mehr für dich spielen. Es kann sein, dass sich schon sehr früh diese Verankerungen bei dir manifestiert haben. Und jetzt sind diese tiefen Verankerungen und Gewohnheiten in dir verankert, die dich aber heute davon abhalten, glücklich zu werden. Denn die Verknüpfung, die du aufgebaut hast, dass du mehr Kontrolle über dein Leben erlangst, vielleicht sogar Mitgefühl oder Aufmerksamkeit erhalten willst, vergisst dein Unterbewusstsein nicht. So lange du in diesem Kampf mit dir stehst, gibt es einen Bereich in dir, der ausgehungert ist und dem du keine Beachtung schenkst.
Wenn du Fressanfälle oder ähnliches hast, ist nicht dein Körper hungrig, sondern deine Seele. Natürlich können Fressanfälle auch durch Nährstoffmangel ausgelöst werden, aber auch liegt der Grund für den Mangel meist bei zu wenig Selbstliebe. Auch das ist wieder ein Resultat aus den ganzen Themen. Auf jeden Fall benötigt ein Teil von dir diesen Kampf, um sich lebendig zu fühlen. Deswegen meine Frage an dich: Möchtest du dich diesen Gefühlen wieder widmen? Möchtest du sie in ihrem Kern transformieren? Möchtest du deine Verknüpfungen lösen oder willst du dich weiter betäuben? Dich von dir selber abwenden und ablenken, um niemals tiefer blicken zu müssen?
Es ist deine Entscheidung und dein Leben. Nur bitte löse dich von der Illusion, als könntest du jemals über eine Diät deinen Frieden erlangen. Viel zu lange sind wir schon diesen Weg gegangen.
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