Füllst du deine Leere?
Dieses Abschneiden von Teilen in uns, ist ein einfacher Schutzmechanismus, der uns dabei hilft, gewissen Emotionen so wenig wie möglich zu begegnen. Indem wir uns ganz einfach ständig im Äußeren ablenken, gehen wir den wirklich wichtigen Dingen aus dem Weg – unserer inneren Welt und unseren Gefühlen. Genau dafür nutzen wir auch gern Essen und Diäten als Werkzeug. Wir setzen uns mit neuen Sportprogrammen und dem Gedanken, wie wir noch perfekter sein können unter Druck und beschäftigen uns damit, wie viele Kalorien wir zu uns nehmen „dürfen“… Dieses Verhalten beruht auf dem Gefühl, dass wir, so wie wir sind, nicht gut genug sind. Solange wir nicht mit unserem Gefühl des Mangels arbeiten, wird es nicht gelingen, aus dem Kampf mit uns selbst und dem Kampf mit dem Essen zu entkommen! Genau deswegen möchte ich, so oft es nur geht, mit dir über das Thema Gefühle sprechen.
Der Anfang von emotionalem Essen
Ich habe schon oft an verschiedenen Stellen gesagt, dass emotionales Essen von einem Gefühl ausgelöst wird. Einem Gefühl, dass du eigentlich verdrängen möchtest. Das Thema geht in den Bereich deiner Schattenseiten. Und zwar sehr tief. Solange du diese Schattenseiten einfach missachtest, wirst du stets diese Emotionen in dir haben, die immer und immer wieder wach werden und weswegen du dann das Verlangen hast zu essen. Das können Gefühle sein, die dir sagen, dass du nicht gut genug bist, wie du bist. Das können Gefühle der Ablehnung, der Verlustangst, der Demütigung und andere Seelenthemen sein.
Ein Beispiel: Wenn du bei der Arbeit von deinem Chef gesagt bekommst, dass du für irgendetwas nicht gut genug bist, fühlt sich ein Teil in dir angegriffen, weil dieser Teil das Gefühl schon von früher kennt. Oder aber stell dir vor, du möchtest ab morgen keine Süßigkeiten mehr zu essen. Wenn du das nicht schaffst, dann wird genau der Teil in dir aktiv, der dich dafür bestraft und dir verstärkt sagt, dass du nicht gut bist, so wie du bist! An dieser Stelle wird der Kampf mit dir selbst immer schwerer und schwerer. Und jedes vermeintliche Scheitern fühlt sich heftiger und heftiger an.
Der Ausweg aus dem emotionalen Essen
Du hast über die Jahre gelernt, dass du diese Stimmen und die damit verbundenen Emotionen mit Essen ruhigstellen kannst. Das bedeutet, dass sie ganz oft aktiv werden, ohne dass du es richtig bemerkst, weil du in dem Moment nur spürst, dass du Hunger hast. Oder du denkst es zumindest. Was wir aber wollen ist, diese Gefühle wirklich zu erkennen. Die Gefühle, die der Grund für deinen emotionalen Hunger sind. Du musst verstehen, dass genau diese Arbeit die Grundlage bildet, deinen emotionalen Hunger loslassen zu können und du nicht wieder irgendwelche kurzfristigen Maßnahmen (wie Diäten) ergreifen solltest, um diesen unerwünschten emotionalen Hunger zu verdrängen. Wir wollen uns genau diesen Gefühlen widmen. Denn nur wenn du das tust, kannst du das Thema in der dafür notwendigen Tiefe bearbeiten und verändern. Und wenn du etwas verändern willst, musst du bereit sein, diese Gefühle im Hier und Jetzt zu spüren. Das ist die einzige Möglichkeit ihnen wirklich zu begegnen.
Deine Gefühle spielen sich in deinem Körper ab. Dein Körper ist also die Bühne und das Zuhause deiner Seele und deiner Emotionen. Deswegen ist es so wichtig, dass du dich deinem Körper wieder zuwendest. Meistens hängst du gedanklich in der Vergangenheit oder der Zukunft fest. Um das Leben richtig spüren zu können, ist es wichtig, dass du generell viel mehr Achtsamkeit und Liebe in dein Leben und in das JETZT bringst. Es geht also darum, wieder unsere Gefühle zu spüren. Nicht so einfach – ich weiß. Für mich war es auch extrem schwer, wieder ins Fühlen reinzukommen. Wenn dir das auch so geht, lass dir an dieser Stelle gesagt sein, dass es völlig okay ist. Dieser Mechanismus hat dich wahrscheinlich in deinem Leben vor viel Schmerz beschützt und hat mit Sicherheit seine Daseinsberechtigung. Aber heute, wo deine Seele nicht mehr Kind, sondern erwachsen ist, darfst du ihn loslassen. Dadurch merkst du nach und nach, dass es okay ist, zu fühlen und dass deine Emotionen heute keine Gefahr mehr für dich darstellen. Dadurch bekommst du nach und nach mehr Mut, dich wirklich wieder auf dich und deine Innenwelt einzulassen. Also: Loslassen ist das Stichwort. Versuch es nicht zu erzwingen, sondern lasse es zu.
Es ist wichtig, dass du deinen Gefühlen Raum gibst, anstatt sie zu verdrängen oder sie gar „wegzuessen“. Es geht nicht darum, dass du dieses Gefühl direkt benennen kannst oder weißt woher es kommt oder gar wie du es „weg“ bekommst. Es geht nur darum, dass du es zulässt. Genau DARUM geht es! Das Gefühl zuzulassen! Es hat ziemlich lange gedauert, bis ich begriffen habe, dass alle Gefühle in mir eine Berechtigung haben und sein dürfen, wie sie sind. Dass sie wichtig sind und mir etwas sagen wollen. Nur wenn wir beginnen, damit zu arbeiten, können wir wirklich langfristig etwas verändern. Solange, bis wir das emotionale Essen gar nicht mehr brauchen, weil wir nichts mehr verdrängen müssen. Wenn du anfängst, nicht mehr gegen dich selber zu kämpfen, sondern Hand in Hand mit all deinen Emotionen und all deinen Schattenseiten zu gehen, wird alles sehr viel einfacher. Du musst nur begreifen, dass diese Gefühle nicht schlecht sind und dir auch nichts Böses wollen. Auch wenn sie schmerzhaft sind. Aber wenn du beginnst, mit ihnen zu arbeiten, verlieren sie an Kraft und an Schmerz. Solange du sie verdrängst, werden sie immer da sein und immer wieder kommen.
Ist emotionales Essen auch bei dir ein Thema?
Du kannst mir gerne jederzeit schreiben <3
Ich freue mich auf dich!
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