Fressanfälle – Überall finden wir Tipps wie wir diesen entkommen können. Zum Beispiel werden dir Rezepte von cleanen Süßigkeit-Alternativen an die Hand gegeben. Jedoch erklärt dir niemand so richtig, wieso du überhaupt unter Fressanfällen leidest.
Auf Grundlage meiner Erfahrungen versuche ich dir diesen Punkt in diesem Artikel näherzubringen.
Leidest du unter einer seelischen Magersucht?
Es gibt mehrere Gründe für Fressanfälle. Rein körperlich gesehen ist es so, dass Heißhungerattacken häufig durch Unterzuckerungen ausgelöst werden. Von einer Unterzuckerung spricht man hier, wenn der Blutzucker auf einen sehr niedrigen Wert sinkt. Außerdem reagiert unser Körper so, wenn er einen Mangel an Nährstoffen aufweisen kann. Das passiert beides meist, wenn wir verschiedene Diäten machen oder uns sehr einseitig ernähren.
Grundsätzlich aber ist es auch so, dass unser Essverhalten unseren seelischen Zustand wiederspiegelt. Unsere Seele leidet sozusagen die ganze Zeit an Magersucht. Irgendwann will sie sich zurückholen was ihr fehlt – Lebendigkeit. Wenn deine Seele also kurz davor ist zu verhungern, versucht sie irgendwie wieder lebendig zu werden. Dies kann dann in Form eines Fressanfalles geschehen.
Im Grunde ist es eine ähnliche Sucht der Befriedigung wie bei anderen Drogen. Du vergisst für eine Weile deine anderen Probleme und bist voll und ganz mit der Betäubung beschäftigt. Bei jedem Mal, indem du einem Fressanfall nachgibst, sagst du dir im Grunde selber, dass du diesen jetzigen Moment nicht aushältst und dir nichts anderes übrig bleibt als dich zu betäuben.
Woher kommt ein Fressanfall?
Ich habe bereits erklärt, dass wir die Hysterie des Essens in den Fokus stellen, weil wir mit unserem Leben grundsätzlich unzufrieden sind. Bei jedem Fressanfall sagst du dir also im Grunde, dass eine Veränderung unmöglich ist, du zu schwach bist und daher auch einfach essen kannst.
Du hast vielleicht auch unbewusst das Gefühl, dass mit dir etwas grundsätzlich nicht okay ist und du auch einfach „fressen“ kannst. Es kann sogar sein, dass du denkst, dass Essen das einzig wahre Vergnügen in deinem Leben ist und du dich dem Fressanfall auch gleich hingeben kannst. An dieser Stelle solltest du versuchen deine inneren Überzeugungen zu hinterfragen und herauszufinden, wieso du so ein starkes Bedürfnis hast, dich voll zu „fressen“.
Wenn du für dich beantwortet haben solltest, dass es sich hier um den ersten Punkt handelt, solltest du hier nochmal einen Schritt weiter denken. In der Regel ist es nämlich so, dass du überhaupt nur in diese Form der Selbstkasteiung gelangen kannst und dir so viele Dinge verbietest, weil du ebenfalls etwas anderes versuchst zu kompensieren. Grundsätzlich ist es also so, auch wenn in Folge körperlicher Mangelerscheinungen ein Fressanfall ausgelöst wird, dass dieser ebenfalls psychische Hintergründe hat.
Die Antwort ist in dir
Du kannst natürlich versuchen dem zu entkommen, indem du alle wichtigen Nährstoffe und genug Kalorien zu dir nimmst. Dieser ist der erste und einfachste Lösungsansatz, um dies zu ändern.
In beiden Fällen ist es auf jeden Fall wichtig, dass du Bewusstsein für diese Situation bekommst und innehältst, wenn das Bedürfnis aufkommt, dich „vollzufressen“. Achte auf die Empfindung in deinem Körper und mache dir genau bewusst was du spürst. Versuche ganz konkret das Gefühl zu beschreiben. Wie verändert es sich, wenn du es bewusst wahrnimmst?
Wenn du dir diese Fragen stellst, kannst du bewusst in dich hineinhorchen und eine Brücke zwischen der Person, für die du dich hältst, zu der Person, die du in Wirklichkeit bist, schlagen.
Die Geschichten, die du dir selbst erzählst, sind Geschichten aus der Vergangenheit und haben in der Regel nichts mit deiner unmittelbaren Empfindung zutun.
Wenn du dir nun also diese Fragen stellst, kannst du lernen, alte Muster zu erkennen und diese von der gegenwärtigen Wahrheit zu unterscheiden.
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