Wie jedes Jahr konnte ich auf der FIBO so vielen, nach außen hin stark wirkenden Menschen begegnen, die jedoch innerlich so gebrochen schienen.
Dieser Schein der Stärke wird aber in der Fitnessszene krampfhaft aufrechterhalten. Jeder strebt ein Sixpack an, beginnt zu hungern oder sein eigentliches Leben für den scheinbar perfekten Körper zu vernachlässigen.
Den Schmerz dieser Menschen kann man fast spüren.
Sind wir Meister der Tarnung?
Wenn wir der unbewussten Überzeugung sind, dass etwas mit uns nicht stimmt und wir nicht im Einklang mit unserem Inneren stehen, versuchen wir das mit aller Kraft zu verbergen. Und was wäre einfacher, als diese Tatsache mit aller Macht über unser Aussehen zu verbergen?
Wir werden wahre Meister darin, außerhalb unserer Selbst Trost zu suchen. Wir werden Meister darin, verschiedenste Methoden aufzuspüren, uns immer noch mehr ins Zeug zu legen und alles dafür zu tun, etwas zu verändern. Dieser Prozess bestätigt nur noch mehr, was wir eigentlich von uns glauben.
Wir haben also beschlossen, alles dafür zu tun, um den perfekten Körper zu bekommen.
Doch waren wir überhaupt in der Lage diese Entscheidung für diesen Weg wirklich zu treffen?
Können wir wirklich der Entscheidung trauen, wenn mit der Person, die diese Entscheidung getroffen hat, etwas nicht stimmt?
Diese Entscheidung beruht auf Zweifeln und der Angst davor, die Kontrolle zu verlieren. Wieso sonst essen wir Dinge, die uns auf einem Plan vor die Nase gelegt werden, statt unserer inneren Führung zu vertrauen?
Warum entscheiden wir uns für einen Leidensweg?
Was steckt eigentlich hinter dieser Entscheidung? Wieso entschließen wir uns zu dieser Selbstkasteiung? Könnte dahinter vielleicht die Überzeugung stecken, nicht genug wert zu sein? Könnte es vielleicht sein, dass wir so wenig Selbstliebe in uns tragen, dass wir unsere Glückseligkeit freiwillig hergeben?
Sind wir uns selbst nicht wert genug, wirklich auf uns und unsere Gesundheit aufzupassen?
Diäten sind aber nicht die Ursache dieser Überzeugungen, sondern sie sind vielmehr eine sichtbare Folge. Und so lange wir uns diese Überzeugungen nicht wirklich richtig anschauen und unter die Lupe nehmen, können wir einen noch so tollen Körper haben – wir werden NIEMALS mit uns zufrieden sein. Denn äußere Faktoren können keinen inneren Teil berühren, der davon überzeugt ist, dass etwas mit ihm nicht ok ist.
Wir haben uns also unterbewusst und doch auch bewusst dazu entschlossen ein Leben zu führen, in dem die Beziehung zum Essen ein einziges Leiden ist. Dieses selbst herbeigeführte Leiden passt genau zu der Definition, die wir auch über unser eigentliches Leben entwickelt haben.
Irgendwie scheint es normal geworden zu sein, dass wir uns selbst bestrafen müssen, um glücklich zu sein zu können.
Und jetzt verrate ich dir was und ich wünsche mir von Herzen, dass du dir die Zeit nimmst, über meine folgende Aussage nachzudenken:
Eigentlich ist dir all die Qual, die Selbstkasteiung, das Hungern und vielleicht auch das Übergewicht durchaus willkommen. Wenn du nämlich einfach auf dein natürliches Hunger- und Sättigungsgefühl hören würdest und deine Figur ganz ohne Stress halten könntest, würde es nicht deiner eigentlichen Überzeugung des Lebens entsprechen.
Wann hast du also angefangen zu denken, dass du nicht einfach glücklich sein darfst?
Was ist passiert, dass du denkst, du müsstest leiden, damit dich andere mögen?
Wann haben sich diese Überzeugungen entwickelt?
Wenn du beginnen würdest diese Überzeugung und damit natürlich auch die resultierende Entscheidung der Selbstkasteiung zu hinterfragen und dann sehen würdest, dass es eigentlich nie um den perfekten Körper ging und wie du dich immer selbst belogen hast, würden all die Diäten und der Wunsch nach dem Sixpack plötzlich ihren Reiz verlieren.
Du würdest merken, dass der einzige Weg zum Glück die Liebe ist.
Liebe, die nur du selber dir schenken kannst.
Welche Entscheidung triffst du für dich? Erzähle mir gerne davon…
Hinterlasse einen Kommentar