In diesem Artikel möchte ich erklären, wieso Diäten nicht funktionieren und welcher innere Mechanismus dafür verantwortlich ist.

Ich betreue jetzt seit knapp 3 Jahren täglich Frauen, die gegen ihren eigenen Körper und das Essen kämpfen. Dadurch habe ich sehr viele verschiedene Geschichten kennenlernen dürfen, die aber trotzdem sehr ähnliche Muster in sich tragen.

Diese Muster können verschieden aussehen und auch verschiedene Ursprünge haben. Ich möchte dir heute von einem Muster erzählen, indem du dich vielleicht sogar selbst wiederfindest.

Die magischen -5 kg zum Glücklichsein

Es gibt Frauen, die sagen sich fast ihr ganzes Leben, dass sie nur 5 kg abnehmen müssten, um wirklich zufrieden und glücklich zu sein.

Es kommt allerdings ihr gesamtes Leben lang nicht dazu, dass sie diese 5 kg wirklich abnehmen bzw. langfristig halten. Man hat das Gefühl, dass sie ihr ganzes Leben mit diesen 5 kg kämpfen. Aber wieso? Wie kann das sein?

Rein mathematisch gesehen müssen wir, um 1 kg abzunehmen, ca. 7000 Kalorien einsparen. Wenn wir 2 Wochen lang 500 Kcal am Tag einsparen, haben wir 1 kg abgenommen. Das können wir über Lebensmittel oder aber über Sport erreichen. Machen wir das ganze 10 Wochen lang, haben wir 5 kg abgenommen.

Seien wir mal ehrlich – rein mathematisch wäre das irgendwann im Leben bestimmt möglich, oder? Doch leider gibt es viele andere Gründe, die dagegenwirken.

Warum eine Diät erfolglos bleibt

Die Rede ist vom bekannten Drang nach Essen, der uns auf dem Weg immer wieder begegnet, aber auch vom sogenannten Jojo-Effekt, der im Endeffekt nichts anderes ist als Stoffwechselprozesse, die nicht mehr richtig funktionieren. Wenn wir unseren Körper über einen langen Zeitraum quälen, gerät er natürlich ins Ungleichgewicht und er funktioniert nicht mehr so, wie er eigentlich funktionieren sollte.

Kleiner Exkurs an dieser Stelle: Für dieses Problem habe ich BodyRepair entwickelt. Das 21-Tage-Programm dient dazu, unseren Körper dabei zu unterstützen, wieder ins Gleichgewicht zu kommen.

Den Link zu BodyRepair findet ihr hier: https://jackie-freitag.de/bodyrepair/

Ich möchte hier allerdings nochmal betonen, dass wir hier rein auf der körperlichen Ebene arbeiten. Die unterbewusste und emotionale Ebene spielt allerdings hierbei in der Regel die größte Rolle. Beide Ebenen sind ganz wichtig, um hier echten Frieden zu erlangen.

Zurück zum Thema: Rein mathematisch macht es eigentlich keinen Sinn, dass es Frauen gibt, die ihr ganzes Leben mit 5 kg kämpfen. Warum geht es dennoch vielen Frauen so?

Die Antwort lautet Selbstsabotage

Denn wenn du richtig radikal ehrlich zu dir selbst bist: Was wäre, wenn jetzt auf einmal alles weg wäre? Die ganze Zeit, die du mit Gespräche übers Essen verbringst, mit Selbstvorwürfen, Pläne schreiben, Essen, Einkaufen und Kalorien wieder loswerden?

Was passiert, wenn du plötzlich morgens nicht mehr aufstehst mit dem Ziel, abzunehmen? Mit dieser täglich neuen Motivation, die dich aus dem Bett ruft?

Was machst du an den Abenden, an denen du dir kein Glücksgefühl mehr durch das Essen holen kannst? Was macht dich noch glücklich, wenn dir der unglaubliche Glücksmoment genommen wird, nach all den Gedanken ans Essen, endlich den ersten Bissen nehmen?

Kennst du Phasen, in denen Essen vielleicht gar nicht die übergeordnete Rolle in deinem Leben spielt, weil du vielleicht gerade einen neuen Job oder Partner hast? Ist dir schonmal aufgefallen, dass die Gedanken ans Essen in dieser Zeit weitaus weniger vorhanden sind als in Zeiten einer Diät?

Die „Diät-Entscheidung“

Allein der Entschluss eine Diät zu machen, wird bei vielen Frauen zum Teil ihrer Identität. Die Diät gibt ihnen einen Sinn ihren Tag zu gestalten und Kontrolle auszuüben. Das Essen gibt ihnen einen Grund, Freude zu empfinden.

Die innewohnende Angst, all das zu verlieren, was zur Identität geworden ist, kann dafür sorgen, dass direkt auch der Teil aktiv wird, der dagegen arbeitet: der innere Saboteur.

Das kann im extremen Maße sogar dazu führen, dass Frau oder natürlich auch Mann nach einer Diät mehr wiegt als zuvor. Hier steigt die Frustration natürlich ins Unermessliche und das Spiel beginnt von vorne.

Wieso ist es so, dass wir so oft ein paar Kilo verlieren und dann kurze Zeit später wieder zunehmen? Wieso ist es so, dass wir so häufig zwischen + und – 5kg schwanken, als hätten diese Zahlen vor und hinter der Differenz magische Anziehungskräfte?

Ein Anlass tiefer zu Blicken

Soll ich dir was verraten? Ich bin froh, dass es so ist, denn würden wir alle mit Leichtigkeit unsere körperlichen Ziele erreichen – die uns sowieso nie zu dem Punkt führen, an dem wir zufrieden sind – würden wir wahrscheinlich nicht auf die Idee kommen, mal tiefer hinzuschauen, wovor wir eigentlich weglaufen.

Denn der Ausdruck „Diät“ beinhaltet eigentlich eine Botschaft. Er versucht die ganze Zeit mit uns kommunizieren; wir dürfen nur anfangen, endlich hinzuhören, anstatt ihn immer weiter zu ignorieren.

Um eine Metapher zu nutzen: Es ist ein bisschen so, als befinden wir uns in einem Raum mit geschlossener Tür, unter der Wasser in einen Raum fließt. Anstatt die Tür zu öffnen und zu schauen, wo das Wasser herkommt, versuchen wir die ganze Zeit nur es wegzuwischen.

Der Prozess ist sehr mühselig und wird niemals dazu führen das Wasser zu stoppen. Erst wenn wir hinter die Tür blicken und den Wasserhahn reparieren, hört das Wasser auf zu fließen.

Genauso verhält es sich mit unserem Unterbewusstsein. Wir haben oft Angst diese Tür zu öffnen, weil wir nicht wissen, was sich dahinter verbirgt. Würden wir jedoch mal einen Blick dahinter werfen, würden wir erkennen, dass überhaupt nichts passiert, außer, dass wir die Chance haben, den Ursprung zu lösen.

Essen als Akt der Rebellion

Wenn du trotzdem immer noch das Wasser wegwischst, frag dich an dieser Stelle gerne mal, gegen wen du eigentlich arbeitest. Denn Essen kann auch ein Ausdruck von LOSLASSEN sein – eine Art Rebellion, weil du auf anderen Ebenen nicht das Gefühl hast ausbrechen und loslassen zu können.

Gegen was oder wen rebellierst du? Ich habe schon oft beobachten können, dass dieser Kampf gegen die Eltern geführt wird, denn Essen kann zu einem Ausdruck werden von „Ich bestimme über mein Leben“.

Bewusstsein für die Selbstsabotage schaffen

Das wichtigste ist an diesem Punkt, dass du dir eingestehst, dass du dich sabotierst. Du darfst erkennen, dass du deine Augen vor der eigentlichen Aufgabe verschließt: Die Tür zu öffnen. Solange du weiterhin versuchst das Wasser wegzuwischen, willst du das Essensthema nicht lösen. Wenn dem so ist, ist das wichtigste, dass du dir genau das eingestehst:  Du möchtest das Thema aktuell nicht loslassen.

Sich genau das bewusst zu machen und zu verstehen, dass wir nur aus der Diät-Falle rauskommen, wenn wir wirklich bereit sind, hinter die Tür zu blicken, ist der erste Schritt zur Heilung. Denn nur mit diesem Wissen kannst du wirklich etwas verändern, um nicht dein Leben lang in der Illusion zu stecken, dass du irgendwann zufrieden bist, wenn du doch nur endlich diese 5 kg abgenommen hast.

Aus dieser Erkenntnis kann echte Heilung entstehen, die ich mir von Herzen für dich wünsche.

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